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Das Team von GRIP arbeitet an einem der belebtesten und beliebtesten Plätze Zürichs – am Stadelhoferplatz. Was gibt’s hier alles Spannendes, Merkwürdiges, Heiteres, Schräges? Lesen Sie dazu die Stories unserer Mitarbeitenden:

Schöne Überraschung beim Parkhaus Opera.
Anita Klaus 19. Dezember 2021 von Anita Klaus, Consultant

Wer in Zürich wohnt oder arbeitet, kommt nicht an ihnen vorbei: die «Surprise»-Verkäufer:innen sind allgegenwärtig. Vor allem rund um den Bahnhof Stadelhofen.

Anfang der 90er-Jahre gründete eine Gruppe Menschen mit der Unterstützung des RAV die Strassenzeitung «Stempelkissen» in Basel. Nach einer Fusion mit der Zürcher Zeitung «Kalter Kaffee, ganz heiss» kam es zum Namen «Surprise Arbeitslosenzeitung». Eine GmbH wurde gegründet sowie der gemeinnützige Verein «Strassenmagazin Surprise». Seit 1997 hat das Projekt neben einem Lohnbetrieb auch eine professionelle Redaktion. Unterdessen haben sie noch viel mehr zu bieten: einen Strassenchor, das Café Surprise in Zürich und vieles mehr.

 
 

Meine persönliche «Surprise»-Geschichte begann ungefähr 2015, als ich ab und zu das Parkhaus Opera nutzte, um mein Auto dort abzustellen (ja, ein teurer Spass). Es stand immer der gleiche «Surprise»-Verkäufer beim Kassenautomaten und mit der Zeit und den Jahren kannte man sich. Ich kaufte das Magazin recht regelmässig und ab und zu plauderten wir ein wenig.

Eines Tages sprach mich der Verkäufer an, als ich grade im Untergeschoss verschwinden wollte. Er habe ein Problem, er habe diesen Monat kein Geld, sodass er seine Krankenkasse nicht mehr zahlen könne, und fragte mich, ob ich ihm aushelfen könne. Ein klarer Fall, ich kannte ihn bereits mehrere Jahre und deswegen war es für mich kein Thema. Ich gab ihm einen stattlichen Betrag und er freute sich.

Ja, es hat mich überrascht, dass er so kurz nachdem ich ihm Geld gab, nicht mehr beim Parkhaus auftauchte.

Ein paar Tage später, als ich wieder am Stadelhofen war, war er nicht dort. Und wieder ein paar Tage später auch nicht. Er war immer dort gewesen, darum fiel es mir auf. Die nächsten Wochen sah ich ihn nicht mehr. Ja, es hat mich überrascht, dass er so kurz nachdem ich ihm Geld gab, nicht mehr beim Parkhaus auftauchte. Und ein Gedanke war natürlich, ob er sich jetzt schöne Ferien macht mit dem Geld und ich ihn nie mehr sehen würde – ich ging davon aus, dass ich nicht die einzige Person war, die er um Geld bat.

Doch ich hatte mich getäuscht. Nach fast zwei Monaten war er wieder da. Er kam gleich auf mich zu, als er mich sah, und bedankte sich nochmals überschwänglich für das Geld. Dass es ihm sehr geholfen hatte und er sehr froh war und er mir das Geld natürlich zurückzahlen würde. Was ich dankend ablehnte. Er wäre in den letzten Monaten an einem anderen Platz in der Stadt Zürich gewesen und jetzt wieder an seinem Platz beim Parkhaus.

Ich bin froh, dass ich mich getäuscht hatte. Denn ich finde «Surprise» eine tolle Sache. Und auch wenn schon seit bald zwei Jahren ein anderer «Surprise»-Verkäufer am Parkhaus Opera steht, bleibe ich eine regelmässige Leserin des Magazins – auch wenn ich es nicht mehr bei «meinem» angestammten Verkäufer kaufe.


ADRESSE

Parkhaus Opéra
Schillerstrasse 5

8001 Zürich


Anita Klaus 19. Dezember 2021 von Anita Klaus, Consultant
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